Posaunenchor Weinheim

Highlights aus 50 Jahren Posaunenchor

Schon bald nach der Gründung im September 1958 fand die erste Intensivschulung durch den damaligen Landesposaunenwart Kurt König statt. Die Entwicklung des Posaunenchores verlief so verheißungsvoll, dass bereits am Heiligabend 1958 die Bläser ihre Feuertaufe erhalten sollten. Vor dem Vespergottesdienst in der Schwestergemeinde Offenheim wollte man ein Kurrendeblasen im Ort durchführen, das aber auf Grund der schlechten Witterung kurzerhand direkt vor den Gottesdienst in die Kirche verlegt werden musste. Der Chronist vermerkt dazu: „ Die Bläser bestanden ihre Feuerprobe, wenngleich der Pfarrer im Talar „wedelte“. Dies war für die Offenheimer eine schöne Überraschung.“

Am Ende des Gründungsjahres schreibt der damalige Gemeindepfarrer in die Chronik: „Es bleibt nur der Wunsch, dass der Herr Christus selbst mit seinem Geist und seinen Gaben diesen Posaunenchor am Leben erhalten möge, denn zu seiner Ehre soll Lob und Dank erklingen und Menschen zu seinem Wort rufen.“

Bereits im Jahre 1959 wurde erstmals ein überregionales Bläserfest in unserer Gemeinde abgehalten. Die rheinhessischen Posaunenchöre trafen sich in Weinheim zu ihrem Bezirksposaunentag. Schon in den frühen Morgenstunden des 21. Juni erschallten über den festlich geschmückten Ort die Posaunen zum Kurrendeblasen. Mit über 150 Bläsern fand bei herrlichem Wetter die Festveranstaltung im Freien an der „Trift“ statt.

Im Jahre 1960 vermerkt der Chronist, dass der Gemeindepfarrer bei der Jahreshauptversammlung der Bläser im September eine gewaltige Standpauke gehalten habe, weil nach kaum zwei Jahren des Bestehens nur noch höchstens vier bis fünf Bläser regelmäßig zu den Übungsstunden erschienen, und dass es sich bei der Gründung des Chores nur um ein Strohfeuer gehandelt habe. Nach dieser Standpauke gelobten alle in Zukunft wieder pünktlich und vollzählig zur Musikstunde zu kommen und heute nach über 40 Jahren wissen wir, dass es mehr als ein „Strohfeuer“ war.

Zu Beginn des Jahres 1962 verließ Pfarrer Vogel Weinheim und übernahm eine neue Pfarrstelle in Heppenheim. Als Mitbegründer des Posaunenchores hatte er jederzeit ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der Bläser. Ihm folgte mit Pfarrer Driemler ein nicht weniger begeisterter „Bläserpfarrer“.

1967 so verzeichnet die Chronik war eines der ereignisreichsten Jahre des evangelischen Posaunenchores Weinheim. Erstmals nahm eine Gruppe junger Bläser am Musikwettbewerb „Jugend musiziert“ teil und errang einen 2. Platz beim Bezirksentscheid – ein wahrhaft beachtlicher Erfolg. Ein weiter Höhepunkt war die Zweitagesfahrt nach Luxemburg. Vermittelt durch Pfarrer Driemler nahm der Posaunenchor die Einladung an, den Gottesdienst zum Geburtstag seiner Majestät des Großherzogs von Luxemburg musikalisch mitzugestalten. Vor versammeltem Diplomatischem Korps und allen Würdenträgern des Großherzogtums konnten die Bläser aus Weinheim ihr Können beweisen und auch das Platzkonzert nach dem Festgottesdienst auf dem Platz vor der Dreifaltigkeitskirche fand außerordentliche Beachtung.

Dass es im Posaunenchor oftmals recht lustig zugeht schildert eine Begebenheit aus dem Jahre 1979. Aus einer Spontaneität spendete der damalige Obmann Kurt Kiefer dem Posaunenchor ein Ferkel. In einer regelrechten Tauffeier wurde es am 4. März auf den Namen Kasimir getauft. Mit großer Liebe und Sorgfalt wurde das Schwein gepflegt und als es zusehends wuchs, konnte man sich nicht entschließen dieses liebe Tier zu schlachten und so war es bis August zu einem stattlichen Schwein herangewachsen. Am 25. August schließlich wurde Kasimir geschlachtet. Ein großes Schlachtfest kündete davon und alle Bläser feierten mit Freunden bis tief in die Nacht.

Im Jahr 1983 feierte der Chor das 25 jährige Jubiläum. Zu diesem Anlass konnte auch wieder ein Bezirksposaunentag in Weinheim abgehalten werden. Im Mai und Anfang Juni fanden 4 Konzerte in Weinheim statt die am 12. Juni mit dem Bezirksposaunentag der rheinhessischen Posaunenchöre ihren Höhepunkt fanden.

Sportliche Aktivitäten wurden schon immer groß geschrieben und so waren die Fußballturniere für jedermann, die die TSG Weinheim veranstaltete ein gelungener Anlass sich mit den übrigen Ortsvereinen zu messen und 1986 konnte man zum ersten Mal bis ins Endspiel vordringen, das aber dann doch knapp mit 1:2 verloren wurde. Ein Benefizspiel zwischen den Weinheimer Musikvereinen zugunsten der Aktion Sorgenkind erbrachte im Jahr 1967 den stolzen Betrag von 1.553 ,- DM.

In der zweiten Hälfte des Jahres 1985 hatte unser Posaunenchor die „ehrenvolle“ und zugleich nicht ganz einfache Aufgabe die Stummorgel in unserer Kirche zu vertreten. Während der Zeit in der die in die Jahre gekommene Orgel restauriert wurde waren die Bläser jeden Sonntag für die Begleitung der Gemeinde im Gottesdienst verantwortlich.

Nicht nur die Musik wird im Posaunenchor groß geschrieben sondern auch gesellige Anlässe stäken die Gemeinschaft der Mitglieder. In regelmäßigen Abständen unternehmen die Bläserinnen und Bläser, oft von ihren Angehörigen begleitet, mehrtägige Ausflüge, die bis ins benachbarte Ausland führen. Dabei kommt natürlich auch das Blasen nicht zu kurz. Grillfeste und weitere gesellige Veranstaltungen helfen mit den Zusammenhalt der „Truppe“ zu fördern. Über sportliche Aktivitäten wurde bereits schon berichtet, dass dabei der ein oder andere „Schiffbruch“ erleiden kann mußte unser erster Trompeter beim Jahresausflug im Mai 1997 ins Weserbergland erfahren. Als stolzer Kapitän eines Kanus auf der Weser geriet er mit seiner Mannschaft in Seenot und kenterte. Im eiskalten Wasser erreichte die Besatzung schwimmend das rettende Ufer und wurde von „Ureinwohnern“ wieder hochgepäppelt.

Das Jahr 1998 brachte das 40-jährige Bestehen des evangelischen Posaunenchores. Am zweiten Juni Wochenende konnte dieses Jubiläum festlich begangen werden. Nunmehr zum dritten Mal in der Geschichte des Posaunenchores konnte ein Bezirksposaunentag in Weinheim stattfinden. Am Samstag luden die Bläserinnen und Bläser zum Jubiläumskonzert in die Riedbachhalle ein. Neben dem Jubiläumschor wirkte auch das Bläserensemble von Landesposaunenwart Johannes Kunkel mit. Ein weiteres Highlight in der Geschichte des Posaunenchores verzeichnet der Chronist für das Jahr 2003. Vom 28. Mai bis 1. Juni nahmen die Bläserinnen und Bläser des Posaunenchores und des katholischen Musikvereines Weinheim gemeinsam als einziges ökumenisches Blasorchester am 1. ökumenischen Kirchentag in Berlin teil. Die heißen Tage von Berlin zählen sicherlich für alle Teilnehmer zu den Höhepunkten ihrer Posaunenchortätigkeit, waren sie doch ein unvergessliches Erlebnis.

Das Jahr seines 50. Bestehens 2008 hat der Posaunenchor mit mehreren Veranstaltungen würdig begangen. Bereits im Januar konnten die Bläserinnen und Bläser bei einem nachweihnachtlichen Konzert ihr Können unter Beweis stellen. Der Höhepunkt war das Jubiläumswochenende im Juni mit einem Disco-Abend am Freitag, dem Jubiläumskonzert des Posaunenchores am Samstag, dem Festgottesdienst am Sonntag und zum Abschluss dem Konzert des Landes-Polizeiorchesters Rheinland-Pfalz. Anlässlich des Jubiläumskonzertes konnten mehrere verdiente Mitglieder für 50, 40, 25 und 10 Jahre Bläserdienst geehrt werden. Den Abschluss des Jubiläumsjahres bildete das Weihnachtskonzert mit dem weltbekannten Blechbläserquintett „Harmonic Brass“.

Quelle: EPC Alzey-Weinheim

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Unsere Übungsstunden finden immer abwechselnd mittwochs und freitags, ab 20:00 Uhr im Georg-Neidlinger Haus, Kleiner Spitzenberg 2, 55232 Alzey-Weinheim statt.